Baugeschichte Sperrstelle
Im Kursbericht des Kurses für Ingenieur-Offiziere im Raum Sargans vom 4. Juli 1936 wird vermerkt, dass das sumpfige Gelände einen mechanisierten
Durchstoss erschweren würde und deswegen eine Tanksperre - unmittelbar hinter der Landesgrenze - mit Flankierwerk an dieser Stelle empfohlen wird.
Anlässlich einer Detailprojektierung von Anlagen der Festung Sargans kommt dass BBB in seinem Bericht vom 13. März 1939 zum Schluss, dass der Bau von
Infanteriebunkern südlich Mäls (FL) als zwingend zu realisieren sei. Daraus wurde dann später das Infanteriewerk Fläscherloch und die Bunkerlinie
Rigel - Wisli - Mattheid als Umgehungssperre zur Sperre Ansstein - Fläscherloch.
Werkpläne von Bunkern im Abschnitt Wisli - Mattheid - Ellele [ Friends only ]
Ab Mai 1939 begann das BBB, die ersten Verträge für die Anlagen zu vergeben. Neben dem IW A6243 Fläscherloch war der Bunker A6240 Wisli der erste Bunker,
welchen das BBB im Gebiet der Festung Sargans projektierte und im Juni 1939 vergab. Bis August 1939 vergab das BBB dann auch das Projekt für das
Schienenhindernis T3326 zwischen Ansstein und Fläscherloch sowie die restlichen drei Bunker. Ab Sommer übernahm dann das Baubüro Festung Sargans die
Planung und Realisierung der Sperrstelle, welche es bis Ende 1942 mit zahlreichen weiteren leichteren Anlagen ergänzte. Auch das bestehede Schinenhindernis
verstärkte man 1941 mit einer dahinter liegenden Reihe von BBB-Höckern.
Überhaupt erkennt man in dieser Sperrstelle sehr gut den Unterschied zwischen den ersten, grossen projektierten Bunkern und den eher leichteren und
billigeren Anlagen der später geplanten Anlagen. Das Festungsbaubüro Sargans unterlag je länger der Krieg dauerte einem wachsenden Kostendruck und sparte in
der Ausführung und Auslegung einzelner Werke. Dies galt im besonderen für Stände, welche das bestehende Dispositiv ergänzen sollten und zwischen einzelnen
grossen Bunkern platziert wurden.
Werkpläne von Bunkern im Ansteinwald - Guscha [ Friends only ]
Daneben errichtete die hier eingesetzte Infanterie zahlreiche Unterstände aus Erde- und Holz, welche nach dem Krieg alle abgerissen werden mussten. Dies
führte dann dazu, dass in den 1950er-Jahren als Ersatz eine Anzahl neuer Kavernen von den Genie-Truppen aus dem Fels geschlagen wurden. Infolge Landabtausch
und Grenzbereinigung wechselte das Ellhorn 1949 zur Schweiz. Als Folge davon musste der Lmg Bunker A6257 abgebaut werden, da er nun auf Liechtensteiner
Gebiet lag. Im Rücken des Ellhorns wurden dafür im Gegenzug acht Unterstandskavernen für die Infanterie erstellt.
Im Herbst 1959 beschliesst das Bundesamt für Genie- und Festung (BAGF), Geländeverstärkungen vorzunehmen. 1960 baut die FW Kp 13 zusammen mit dem Sap Bat
13 im Raum zwischen Landesgrenze und St. Luzisteig insgesamt 24 Kugelbunker (U4) und 9 Unterstände (U12) ein. Dies verläuft aber nicht ganz ohne Nebengeräusche.
Ein Landeigentümer verweigerte den Einbau von 2 Kubu, worauf ihm der Kommandant des Fest Kr 4 mit Enteignung droht.
1964 plante des BAGF einen 8.1 cm Festungsminenwerfer beim Standort der Kaverne A6268 und schloss einen entsprechenden Vertrag mit einem Bauunternehmen ab.
Der Landeigentümer wehrte sich erfolgreich mit einer Einsprache dagegen, so dass das Projekt Fest Mw Luziensteig - trotz bewilligtem Kredit - 1969 aufgegeben
wurde. Dafür konnte bis 1972 ohne grössere Probleme eine Anzahl von ASU im Raum Fläscherberg erstellt werden.
Typenplan Unterstand U-12 (VOBAG) [ Friends only ]
Im Zweiten Weltkrieg war der Raum durch die Truppen des Geb Gz Füs Bat 282 besetzt. Dazu kamen die Werkbesatzungen von Ansstein und Fläscherloch, und für den
Nachschub noch Trägerkolonnen und ein Train Detachement. Während des Kalten Krieges wurde die Sperrstelle zuerst durch die Soldaten des Füs Bat 158 verteidigt.
Dazu kamen auch wieder die jeweiligen Werkbesatzungen. Später wechselte die Zuständigkeit zum Füs Bat 159. Die Übersichtskarte der Sperrstelle zeigt die wichtigsten
hier eingesetzten Truppeneinheiten aus dem Zeitraum 1978 bis 1986. Neben dem Füs Bat 159 gehörten dazu die Werkkompanie 38 (Bunkerbesatzung westlicher Abschnitt)
und die Werkkompanie 52 (Bunkerbesatzung östlicher Abschnitt).
Das Füs Bat 158 erhielt 1963 im Rahmen des damaligen Kommandoposten-Ausbauprogramms, seinen KP beim ehemaligen Art Beob A6221. Hier ergänzte man die Anlage um
eine zusätzliche Kaverne und baute einen Norm Bat KP ein, wie ihn damals alle Infanterie-Bataillone der Festung Sargans erhielten. Wie ein solcher Kommandoposten
von innen aussieht, könnt ihr im
Kapitel zum Bat KP Naus sehen.
Werkplan Bat KP A6221 Guschaspitz und A6222 Ochsenberg [ Friends only ]