






|
+++ 14. November 2014 +++
Bunker Ade! - Abbrucharbeiten in der Ostschweiz
|
Lutzenberg (AR), Trimmis (GR), St. Gallen (SG): Derzeit müssen zwei markante Bunker in der Ostschweiz Bauprojekten weichen. Dies sind die Infanteriewerke A5818
Hof in der Gemeinde Lutzenberg und der Panzerabwehrbunker A6323 Trimmis Station in der gleichnamigen Gemeinde Trimmis.
Für das Infanteriewerk A5818 sah es lange Zeit so aus, als würde es eine neue Zukunft als Teil eines Neubaus bekommen. Leider gab es Einsprachen gegen das Projekt,
weil das neue Haus zu hoch geworden wäre. Deshalb musste um geplant werden, was nun zum Abbruch des Bunkers führt. Seit Ende Oktober wird nun der obere Teil abgebrochen.
Der untere Stock mit der Unterkunft soll aber stehen gelassen werden. Wir haben den Bunker schon früher auch von innen fotografiert und die Fotos findet ihr bei der
Sperrstelle Thal - Steiniger Tisch (Grenzbrigade 8).
Dass der Panzerabwehrbunker A6323 abgebrochen werden wird, war schon länger bekannt. Er muss dem Ausbau der Autobahn A13 weichen. Seit Anfang dieser Woche ist es nun soweit.
Die Bauarbeiten zum Abbruch des Bunkers und des daneben liegenden Panzerhindernisses haben begonnen. Da der Bunker bisher zugeschweisst war, konnten wir nie einen Blick hinein
werfen. Dies war ein Grund mehr für uns, noch aktiv zu werden, bevor der Bunker verschwindet.
Dank unserer Verbindungen konnten wir am Dienstagvormittag auf die Baustelle gehen, wo man extra für uns den Bunker mit der Flex aufgemacht hat. Begleitet wurden wir von einem
Kollegen eines Festungsvereins aus dem Bündnerland. Wie erwartet, war der Bunker komplett ausgeräumt, was uns aber nicht hinderte, noch einige Fotos zu schiessen.
Die grosse Überraschung war sowieso nicht im Inneren des Bunkers zu finden, sondern ausserhalb. Neben dem Bunker verlief eine Panzersperre vom Typ GPH 66. Weil diese aber
komplett zugewachsen war mit allerlei Grünzeug, ist sie uns früher nie aufgefallen. Erst jetzt, als die einzelnen Elemente bereits heraus gerissen waren und neben dem Bunker
lagen, wussten wir von dessen Existenz. So haben wir zwar keine Fotos mehr hin bekommen , auf denen man das GPH ohne Gestrüpp sieht, dafür aber konnten wir Fotos davon machen,
wie ein GPH 66 Element aussieht wenn es ausgegraben auf der Seite liegt.
Die Abbrucharbeiten am Bunker dürften sich aber noch in die Länge ziehen. Der verantwortliche Bauleiter zeigte sich erstaunt, als wir ihm erzählten, wie viel Eisen in so einem
Bunker drin steckt. Ebenso schien er sich nicht bewusst zu sein, dass es sich um eine Anlage mit einem massiven Untergeschoss handelt. Er ist ebenfalls erst mit uns zum ersten
Mal in so einem Bunker drin gewesen. Seine erstaunte Antwort war: "In dem Fall sind wir wohl bis Freitag nicht fertig mit dem Abbruch." Es kommt wohl drauf an, welchen Freitag
er gemeint hat. Bis Ende Woche wird der Abbruch aber kaum zu bewerkstelligen sein.
Neben den Abbrucharbeiten läuft schweizweit noch der Endspurt bei den Rückbauten der Sprengobjekte. In den meisten Kantonen sind die Sprengobjekte geleert und bis Ende 2014
sollten dann auch die letzten geleert sein. Damit ist dann ein weiteres Kapitel des Schweizer Festungsbaus Teil der Geschichte. Mit jeder Strassen- oder Brückensanierung werden
dann auch noch die Spuren davon verschwinden. So wurde letzte Woche in der Stadt St. Gallen ein Sprengobjekt rückgebaut und gefüllt. Bei der anstehenden Sanierung der Strasse
wird dann auch davon nichts mehr zu sehen sein. Auch von diesen Arbeiten haben wir noch ein paar Fotos gemacht und bei der Gelegenheit noch alle (noch) vorhandenen SprO in der
Stadt besucht und fotografiert. Besonders bei den Brücken über die Sitter haben wir noch ein paar schöne Spuren gefunden.
|
|